fAIRe Projekte

Folgende Projekte im Bereich der Angewandten Interkulturalitätsforschung wurden seit 2000 ohne finanzielle Unterstützung durchgeführt:

Ringvorlesung. Im Wintersemester 2003 wurde eine Ringvorlesung zum Thema Wer sind 'wir'? Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Wissenschaft präsentiert (Poster Broschüre Abstracts und Richtlinie). Die Vorlesung förderte das Bewusstsein für die interdisziplinäre Rassismusforschung unter den Studierenden und Lehrenden der Universität und wurde von den Studierenden positiv evaluiert.

Strategien gegen Rassismus in Medien (unter Mitarbeit von ZARA: Zivilcourage und Anti-Rassistische Arbeit, Wien). Ziel des Projekts ist es, im Dialog zwischen MedienvertreterInnen, NGOs, Migrantinnenorganisationen und WissenschaftlerInnen:

Im Jahr 2002 wurde ein Brief und ausführliche Richtlinien an viele österreichische Medien geschickt. Seit diesem Zeitpunkt scheint die Häufigkeit rassistischer Berichterstattung in den österreichischen Medien signifikant zurückgegangen zu sein. Weitere Informationen unter Geschichte.

AkademikerInnen mit Migrantionshintergrund. In der Steiermark leben viele AkademikerInnen mit Migrationshintergrund, die aufgrund ihrer persönlichen Erfahrungen konstruktive Vorschläge zur Vermeidung und zum Abbau von Rassismus und Fremdenfeindlichkeit machen könnten. Am 29.01.04 fand eine solche Veranstaltung im Meerscheinschlössl statt. Weitere solche Veranstaltungen wären möglich und wünschenswert.

Forschungsdokumentation. Begriffe, die für fAIR relevant sind, wurden in der Forschungsdokumentation der Uni Graz (fodok) gesucht. Anschließend wurden die einzelnen AutorInnen um Korrekturen und Ergänzungen gebeten. Das Ergebnis steht auf der Seite Forschung. Diese Datenbank macht den Ausmaß und die Multidisziplinarität des Forschungsschwerpunkts Multi- und Interkulturalität, Fremdendfeindlichkeit und Rassismus an der Uni Graz klar. Die Datenbank wird bei der Planung von weiteren Lehr- und Forschungsprojekten herangezogen. Die Datenbank soll auch neue interdisziplinäre Projekte innerhalb und außerhalb der Uni Graz fördern, indem ForscherInnen aus verschiedenen Instituten, Fakultäten und Universitäten sich über die Datenbank kennenlernen.


Eine Viertelstelle für fAIR würde folgende weitere Projekte ermöglichen:

Aufbau und Übersetzung dieser Website. Da die Texte auf dieser Website ständig erweitert und revidiert werden, ist eine ständige Betreuung nötig. Da das Projekt international ausgerichtet ist, ist eine englische Übersetzung dringend nötig. Dies wird allerdings den Betreuungsaufwand der Webseiten verdoppeln.

Eine weitere Ringvorlesung, deren Inhalt später als Buch erscheint. Ein solches Buch würde den Forschungsschwerpunkt der Uni Graz im Bereich Multi- und Interkulturalität, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus definieren. Anzustreben wären sowohl ein international aktueller wissenschaftlicher Standard als auch realistische Formulierungen der entsprechenden gesellschaftlichen Implikationen und politischen Möglichkeiten.

Eine internationale Tagung. Eine "Conference on Transdisciplinary Antiracism Research" oder ähnliches würde die interdisziplinäre Forschung im Bereich von fAIR international fördern. Nach Vorbild der Conference on Interdisciplinary Musicology könnte jeder Beitrag mindestens zwei AutorInnen aus möglichst unterschiedlichen Disziplinen haben, was der Tagung ein klares Profil geben würde. Da eine relativ kleine Tagung geplant ist (ca. 100 TeilnehmerInnen) und international sehr viel Interesse für das Thema und auch sehr viel wissenschaftliche Kompetenz in zahlreichen Disziplinen vorhanden es, ist es realistisch zu erwarten, dass eine solche Tagung sowohl einen hohen wissenschaftlichen Standard als auch einen ausgeprägten gesellschaftlichen Widerhall erreichen würde.

Eine multimediale Informationskampagne. Heute besteht die Möglichkeit, Fremdenfeindlichkeit in den elektronischen Medien (Fernsehen, Radio, Internet...) zu thematisieren und somit alle Bevölkerungsschichten zu erreichen. Passende Inhalte könnten aus einer kreativen Zusammenarbeit von universitärer Forschung und Werbung/Marketing entstehen. Im Jahr 2002 wurde ein entsprechender Antrag beim Senat der Uni Graz sowie beim steierischen Zukunftsfonds eingereicht. Am 19.05.03 wurde ein weiterer Antrag mit dem Titel "Weltoffenes Österreich" bei der Bundesministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur eingereicht. Unterlagen waren ein Beschluss des Senats der Universität Graz und eine ausführliche Beschreibung des Projekts. In allen drei Fällen wurde der Antrag entweder ignoriert oder mit der Begründung abgelehnt, dass kein Geld da sei (siehe Geschichte). Weitere Anträge sollen zum Teil von einer Assistentin oder einem Assistenten geschrieben werden.

Ergänzung der Globalziele und strategischen Leistungsziele der Uni Graz. Dieses im Juni 2002 von Senat beschlossene Dokument sieht einen "Leistungsbereich Gleichstellung, Gleichbehandlung und Frauenförderung" sowie einen "Leistungsbereich Gleichstellung chronisch Kranker und/oder Behinderter" vor. Aus der Sicht von fAIR wäre in Verbindung mit dem "Leistungsbereich Internationalisierung" auch eine gezielte Förderung der kulturellen, sprachlichen und religiösen Vielfalt der Universität sowie passende Maßnahmen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus im universitären Umfeld wünschenswert. Eine Liste von Ergänzungsvorschlägen könnte in Zusammenarbeit mit der Integrierten Universitätskommission für Organisations- und Personalentwicklung und ggf. mit den Fakultäten, den Senat bzw. dem Rektor entwickelt werden. Ein solches Projekt würde dem internationalen Image der Uni Graz zugute kommen und für andere österreichische Universitäten vorbildlich sein.

Betreuung von Bakkalaureatsarbeiten, Diplomarbeiten und Dissertationen. Viele DiplomandInnen und DoktorandInnen interessieren sich für Themen im Bereich Interkulturalität und Antirassismusforschung. Viele Habilitierte der Universität Graz betreuen solche Arbeiten im Rahmen ihrer venia docendi. fAIR kann Themen vorschlagen und Betreuungsmöglichkeiten fördern.

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